Was ist Formaldehyd?

Formaldehyd ist ein farbloses, stark riechendes Gas mit der chemischen Formel CH₂O. Es wird industriell in großen Mengen verwendet und ist ein wesentlicher Bestandteil in der Herstellung von Harzen, Klebstoffen, und Konservierungsmitteln. Formaldehyd kommt auch in geringen Mengen in der Umwelt vor und wird durch biologische Prozesse und Verbrennungsreaktionen freigesetzt.

Entstehung

Formaldehyd entsteht in verschiedenen industriellen Prozessen, darunter die Herstellung von Kunststoffen, Textilien und Baumaterialien. Es wird auch bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen, in der Autoindustrie und durch Tabakrauch freigesetzt. Natürliche Quellen sind u. a. biologische Zersetzungsprozesse und Waldbrände.

Erkennung

Formaldehyd hat einen stechenden, unangenehmen Geruch, der bereits in sehr geringen Konzentrationen wahrnehmbar ist. Es ist ein farbloses Gas, das bei Kontakt mit den Augen und der Haut Reizungen verursachen kann. Beim Einatmen kann Formaldehyd zu Husten, Atembeschwerden und in hohen Dosen zu schweren gesundheitlichen Problemen führen.

Grenzwerte

In Deutschland sind die Grenzwerte für Formaldehyd durch die Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA-Luft) und die Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) geregelt.

Der AGW für Formaldehyd liegt bei 0,3 ppm (Teile pro Million) bzw. 0,37 mg/m³. Diese Grenzwerte sollen sicherstellen, dass die Konzentrationen am Arbeitsplatz keine gesundheitlichen Schäden verursachen.

Gefahren

Gesundheitlich: Formaldehyd kann Augen, Nase und Rachen stark reizen, was zu tränenden Augen, Niesen und Halsschmerzen führen kann. Bei Hautkontakt kann es zu allergischen Reaktionen und Dermatitis kommen. Langfristige Exposition kann das Risiko für chronische Atemwegserkrankungen und Asthma erhöhen. Besonders gefährlich ist, dass Formaldehyd als krebserregend eingestuft wird, wodurch es das Risiko für Nasen- und Rachenkrebs bei längerer Exposition erhöhen kann.

Umwelt: Formaldehyd trägt zur Bildung von bodennahem Ozon bei, einem Hauptbestandteil des Smogs, der sowohl Umwelt- als auch Gesundheitsprobleme verursachen kann. Es kann auch die Wasserqualität beeinträchtigen, wenn es in Gewässer gelangt, wo es aquatische Lebensformen schädigt.

Wirtschaftliche Schäden: Unsachgemäße Handhabung und Freisetzung von Formaldehyd können erhebliche Kosten verursachen, da Unternehmen in Sicherheits- und Umweltschutzmaßnahmen investieren müssen. Zudem können gesundheitliche Probleme bei Mitarbeitern zu erhöhten Krankenständen und Produktivitätsverlusten führen.